Meine sechste Woche war auf mehreren Ebenen meine bisher schwerste. Begonnen habe ich mit meinem Lieblingspart. Dem langen Lauf im Herzfrequenz-Bereich 1. Es war mein längster Lauf in dieser Vorbereitung bisher und mein längster seit einer ganzen Weile. Aber ich habe ihn trotzdem gut verkraftet und es hat mir Spaß gemacht. Es waren fast 19km. Natürlich könnte man jetzt davon ausgehen, dass die 2km bis zum Halbmarathon nur noch eine Kleinigkeit sind, aber so ist es nicht. Genau diese letzten Kilometer sind die schlimmsten. Zumindest für mich. Aber dafür trainiere ich ja. Um diese 2km auch noch zu schaffen. Interessant war für mich bei diesem Lauf aber auch die Zeit, die ich für die 19km gebraucht habe. Denn das war die Zeit, die ich mir als Ziel für den Halbmarathon gesetzt habe. Damit kann ich jetzt noch genauer einschätzen, was ich noch vor mir habe. 2km mehr, aber in der selben Zeit. Ganz einfach.
Ich hatte außerdem diese Woche mit Stress, wenig Zeit und schlechtem Schlaf zu kämpfen. Wenn das Training einen so großen Teil im Leben einnimmt, dann müssen andere Dingen warten. Oder man braucht ein gutes Zeitmanagement. Wobei man auch damit nicht alles abdecken kann. Was mir diese Woche gefehlt hat, war Zeit mal durchzuatmen. Vor allem nach stressigen Tagen auf Arbeit, hätte ich das gut gebrauchen können. Doch leider war dafür diese Woche keine Zeit. Ich musste trainieren, weil es anders nicht möglich war. Also war das Training meine Zeit durchzuatmen. Im wahrsten Sinne des Wortes. Doch es hat geholfen. Ich konnte mit dem Training die stressigen, frustrierenden Tage beenden und sogar neue Kraft und Motivation für die nächsten tanken.
Ich wusste, dass der Spagat zwischen Training, Freizeit und Arbeit schwierig werden kann. Und vielleicht hat es deswegen bis zu Woche sechs gedauert, dass es mir zu schaffen gemacht hat. Denn bisher habe ich immer sehr darauf geachtet trotz allem Zeit für Pausen zu haben, ausreichend zu schlafen und trotzdem auch noch Freizeit zu haben. Ab jetzt werde ich wieder darauf achten.